Johannes aus Pomuk, der heilige
Johannes Nepomuk in Böhmen, wurde um das Jahr 1350 als Sohn eines Richters
Welfin geboren. Im Jahre 1370 war Nepomuk Kleriker des Prager Erzbistums
und Notar des erzbischöflichen Gerichtes. Im Jahr 1380 war er Priester am
Prager Dom. Nepomuk studierte Kirchenrecht an der Prager Universität und
holte sich in Padua das Doktorat im Kirchenrecht. Seit dem Jahre 1389 war
Nepomuk Generalvikar des Erzbischofs von Jenzenstein.
Dann geschah es: am 20. März 1393 wurde Johannes Nepomuk mit zwei weiteren Geistlichen (N. Puchnik und W. Knobloch) durch König Wenzel gefangengenommen. Was war geschehen? Wir wissen es bis heute nicht genau. Die zeitgenössischen Quellen geben keinen Grund für das Strafgericht des gewalttätigen und unbeliebten Königs an. Man kann als sicher annehmen, daß es sich um eine Art "Amtsgeheimnis" handelte. In der Kaiserchronik, die vierzig Jahre nach dem Tod des heiligen Johannes Nepomuk geschrieben wurde, steht zu lesen: Nepomuk war der Beichtvater der Königin. König Wenzel wollte erfahren, was seine Frau dem Priester unter dem Siegel des Beichtgeheimnisses anvertraut hatte. Doch Johannes wahrte das Geheimnis - trotz grausamer Folter.
Schließlich ließ König Wenzel den treuen und verschwiegenen Priester Johannes Nepomuk von der Moldaubrücke in den reißenden Fluß stürzen und auf diese Weise ermorden. Dies geschah in der Nacht zum 20. März - auf Befehl König Wenzels IV.
Johannes Nepomuk wurde, nachdem man seinen Leichnam geborgen hatte, im Dom zu Prag bestattet. Als man - es war im Jahre 1719 - sein Grab öffnete, war die Zunge des Toten unverwest. Der heilige Johannes Nepomuk gilt als "Märtyrer des Beichtgeheimnisses" bis heute, selbst wenn man heute nicht sicher weiß, ob er überhaupt Beichtvater der Königin war. An seiner Gestalt wird sichtbar, wie sehr die katholische Kirche das Beichtgeheimnis ernst nimmt. Nepomuk ist hierin ein großes Vorbild für alle Priester.
Heute sehen wir den Brückenheiligen auf Hunderttausenden von Brücken stehen: mit dem Kreuz, und mit dem Finger am Mund. Oft trägt er einen Kranz mit Sternen: damit soll angedeutet werden, daß der Heilige, der Legende nach, inmitten eines Lichtkranzes die Moldau herabgetrieben kam, als der König ihn ertränken hatte lassen.
Nepomuk ist der Patron der Flößer, Müller, Schiffer und Brücken, der Beichtväter und aller Priester.
Quelle: Mein Namenspatron, Seelsorgeamt Regensburg, Dr. Karl Wölfl
Bild: Diözesanmuseum in Regensburg
Aus dem 18. Jahrhundert stammt ein Lied zu Ehren Nepomuks. Die Kopie aus dem antiken Liederbuch "Der Zupfgeigenhansl" aus dem Jahre 1911 habe ich eingescannt und stelle es hier auf meiner Homepage mit freundlicher Genehmigung des Schott-Musik-Verlages zur Verfügung. Im Original ist das Lied auf zwei Seiten getrennt gedruckt, ich habe die beiden Scans zum Zwecke der besseren Lesbarkeit für das Web digital zusammengefügt.
Quelle: Der Zupfgeigenhansl, herausgegeben von Hans Breuer bei B. Schott's Sölme, Mainz von 1911, Seite 108 und 109, Rubrik GEISTLICHE LIEDER.
Der historische Hindergrund für die Ermordnung Nepomuks lag in der Abtwahl des Klosters Kladrubys bei Stribro (Mies). Wenzel wollte die Abtwahl in einem der reichsten Klöster Böhmens verhindern. Der Prager Erzbischof sandte seinen Generalvikar heimlich nach Kladrau um die Wahl durchführen zu lassen... Bei seiner Rückkehr mußte Nepomuk diese Tat büßen, denn der jähzornige und trunksüchtige Wenzel konnte diese Tat nicht verkraften. Alles andere ist Legende.
Quelle: Rainer Christoph
NAMEN: "Johann/Johannes" heißt Übersetzt "Gott ist gnädig" (griech. aus hebr. jochanan); Kurzform: Hans, Hanno, Jan, Juan, John. "Pomuk" oder "Nepomuk" ist ein kleiner Ort bei Pilsen.
Quelle: Stammbuch der Familie, Stadt Deggendorf
Weitere ausgesuchte Links über Nepomuk finden Sie hier (ein Klick öffnet ein neues Fenster):
https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_von_Nepomuk
http://www.sjn.cz/de/index.htm [archive.org]
http://www.wien-nussdorf.at/ [archive.org]